Integration Inklusiver Arbeitsmarkt im Fokus Tagung der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg Der Mangel an Personal ist derzeit das Thema bei Arbeitgebern in Baden-Württemberg. Die vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus geschmiedete Allianz für Fachkräfte richtete beim Spitzentreffen im Juli ihr Augenmerk auf den inklusiven Arbeitsmarkt. „Ich werbe dafür, dass die Unternehmen im Land mehr Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung anbieten.“ neuen Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitge- ber.“ Diese Ansprechstellen, kurz EAA genannt, lot- sen Unternehmen zu den richtigen Ansprechpart- nern mit den passenden Förderangeboten. Die bei den Integrationsfachdiensten angesiedelten EAA werden auch durch den Verband Unternehmer Baden-Württemberg unterstützt. Die drei Arbeitgeber auf dem Podium waren sich einig, dass es darauf ankommt, die Barrieren in den Köpfen einzureißen. „Ich glaube, die wich- tigste Voraussetzung ist, unser Denken zu ändern“, so Katja Srajek, Personalverantwortliche bei der Stuttgarter GFT Group. „Die größte Herausforde- rung liegt bei uns, den Gesunden.“ Potenziale erkennen Bei der anschließenden Diskussion im Plenum zeigte sich, dass in der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt wirtschaftliches wie gesellschaftliches Potenzial gesehen wird, wie Thomas Bürkle, Vizepräsident Unternehmer Baden-Württemberg sowie des Baden-Württem- bergischen Handwerkstags, deutlich machte: „Inklusion ist ein wichtiges, gesellschaftliches Anliegen, um Menschen mit Behinderung stärker in die Gesellschaft zu integrieren und gleichzeitig das inländische Fachkräftepotenzial zu heben. Hier muss die Gesellschaft noch stärker sensibili- siert und die Wirtschaft unterstützt werden.“ Gastgeberin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, baden- württembergische Wirtschafts- und Arbeitsministerin. „Wir müssen alle Möglichkeiten der Fachkräf- tesicherung nutzen. Ich werbe dafür, dass die Unternehmen im Land mehr Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung anbieten und bei sich integrieren“, erklärte Wirtschafts- und Arbeits- ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die das Spitzengespräch als Gastgeberin moderierte. Nach der Vorstellung der verschiedenen Förder- instrumente der Agentur für Arbeit berichteten drei Unternehmen von ihren Erfahrungen mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. „Die Leute sind hochgradig motiviert“, beschrieb Martin Singer, Geschäftsführer der Isepos GmbH. „Meine größte Herausforderung war: ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte.“ Neue Ansprechstelle für Arbeitgeber Berthold Deusch, Leiter des KVJS-Integrations- amts, nahm den Ball auf: „Jetzt kümmern sich die 20 KVJS Aktuell 4/2023