KVJS Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit Fachforum zur besseren Vernetzung von Hilfsangeboten An die 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchten auf der gemeinsamen Veranstal- tung der LAGÖFW und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration nach Möglichkeiten, die Hilfen aus unterschiedlichen Rechtskreisen besser zu verzahnen. Fachvorträge zur Lage der Dinge Am Vormittag zeigten Fachvorträge den aktuellen Stand der Dinge auf. Jutta Henke, Geschäftsfüh- rerin der Gesellschaft für innovative Sozialfor- schung und Sozialplanung e.V. (GISS) in Bremen, richtete den Blick auf die Schnittstellen als Hot- spots der Komplexität. Dr. Klaus Obert, stellver- tretender Vorsitzender der Bundesarbeitsgemein- schaft gemeindepsychiatrischer Verbünde e. V., referierte zu „Regionale Versorgungsverpflichtung in gemeinsamer Verantwortung – Die Vernetzung von Sozialpsychiatrischen Hilfen und Wohnungs- losenhilfe“. Prof. Dr. em. Falk Roscher, ehemaliger Rektor der Hochschule für Sozialwesen Esslingen und Mitglied des Fachausschusses Sozialrecht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, befasste sich in seinem Vortrag mit dem „Unter- stützungsweg nach den §§ 67 ff. SGB XII bei Woh- nungslosigkeit verbunden mit Sucht/psychischer Problematik“. Der Nachmittag gehörte vier Workshops, in denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer engagiert zu den Themen „Integrierte Netzwerke gestalten“, „Leistungen integriert umsetzen“, „Stabilität im Wechsel schaffen“ und „Hilfe, die ankommt, auch ohne Compliance“ austauschten. Wie weiter? Am Ende des gemeinsamen Arbeitsprozesses standen Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Hilfen gegen Wohnungslosigkeit. So sollten bereits bestehende Netzwerke wie Suchthilfe und gemeindepsychiatrische Verbünde verstärkt mit- Konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Foto: © Monika Kleusch Ursache für Wohnungslosigkeit ist meist ein ganzes Bündel an individuellen Problemen. Bei jungen Menschen sind besonders Care-Leaver gefährdet, im Nichts zwischen den Maßnahmen zu landen. Bei Erwachsenen ist es meist eine toxische Mischung aus Sucht, psychischen Prob- lemen, Verlust des Arbeitsplatzes, Trennung vom Partners oder der Partnerin. Am Ende steht dann der Verlust der Wohnung. Dabei gibt es zahlreiche Hilfen. Nur: Wie können die besser aufeinander abgestimmt werden, um Problembündeln mit gebündelten Lösungen zu begegnen? Ziel der vom Sozialministerium finanzierten Ver- anstaltung war die Vorbereitung von Handlungs- empfehlungen an den Schnittstellen zwischen Wohnungsnotfallhilfe, Suchthilfe und Psychiatrie. Entsprechend war sowohl die Seite der Leistungs- träger wie die der Leistungserbringer zahlreich vertreten. 6 KVJS Aktuell 4/2025