Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung in allgemeine Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und Schulen
Eine Untersuchung zur Praxis der Gewährung von Leistungen der Eingliederungshilfe in Baden-Württemberg unter Einbeziehung der strukturellen Rahmenbedingungen von Inklusion
Laufzeit
Oktober 2011 bis November 2013
Ausgangslage
Die Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung gehört zum Auftrag der allgemeinen Kindertageseinrichtungen und Schulen in Baden-Württemberg. Die Einrichtungen müssen ihre pädagogischen Konzepte in Richtung Inklusion weiterentwickeln und Zugangsbarrieren abbauen. Bei Kindern mit einer wesentlichen Behinderung gewähren die Stadt- und Landkreise unter bestimmten Voraussetzungen ergänzende Leistungen der Eingliederungshilfe für eine „Integrationskraft“ bzw. eine Schulbegleitung. Am Jahresende 2010 erhielten in Baden-Württemberg knapp 4.100 junge Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung eine solche Leistung. Dies waren rund 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2007.
Trotz des deutlichen Anstiegs gibt es bisher kaum systematische Informationen über die jeweilige Ausgestaltung der Leistungen in den Kreisen, die Zielgruppen sowie die Wirkungen.
Forschungsbedarf
Folgende Themen werden vertiefend untersucht:
- Regelungen, Verfahren und Organisationsformen für die Leistungsgewährung und -erbringung in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs
- Besondere Merkmale und Unterstützungsbedarfe der jungen Menschen mit Behinderung
- Aufgaben, Qualifikation und zeitlicher Umfang der Tätigkeit der Assistenzkräfte im Zusammenwirken mit den Aufgaben des übrigen Personals der Tageseinrichtungen und Schulen
- Grad der Zielerreichung, Umsetzung von Inklusion (Evaluation)
- Notwendige strukturelle Rahmenbedingungen und Prozesse für eine erfolgreiche Inklusion
Die Ergebnisse sollen in die geplante Novellierung des Schulgesetzes in Baden-Württemberg und die Konzepte zur Weiterentwicklung der Angebote der frühkindlichen Bildung eingebracht werden. Eine praxisorientierte Orientierungshilfe soll die Arbeit vor Ort erleichtern und die Transparenz für alle Beteiligten erhöhen.
Projektpartner
Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Pädagogische Hochschule Heidelberg, KVJS
Projektleiter Wissenschaft
Prof. Dr. Kirsten Puhr; Prof. Dr. Petra Deger, Pädagogische Hochschule Heidelberg; Prof. Jo Jerg, Evangelische Hochschule Ludwigsburg
Projektleiterin Praxis
Gabriele Hörmle, KVJS-Dezernat Soziales