Das Leid anerkennen und aufarbeiten 

Beteiligung an bundesweiter Aufarbeitung des Schicksals der Verschickungskinder

Was zu ihrem Besten ausgelegt war, haben viele heute Erwachsene in schlimmer Erinnerung: Als Verschickungskinder erlebten sie teils Traumatisches in den Kinderkurheimen. Der KVJS ist eingebunden als Aufsichtsbehörde und in der Rechtsnachfolge der Landeswohlfahrtsverbände, damals Träger der Kinderfahrtmeldestelle und des Kindersolbads Bad Friedrichshall.

„Als KVJS hat der Kinderschutz für uns im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe höchste Priorität und wir setzen uns landesweit dafür ein“, sagt Verbandsdirektorin Kristin Schwarz. „Umso bestürzter sind wir von den Schilderungen der Betroffenen – auch über das damalige Weghören von Ärzten, Betreuern und Behörden.“ Im November 2019 hat der KVJS ein Team zur internen Recherche eingerichtet und sich am Runden Tisch zu den Verschickungskindern des Ministeriums für Soziales und Integration (MSI) beteiligt.

In der daraus entstandenen Arbeitsgruppe arbeitet der KVJS seit Anfang 2020 mit. Außerdem beteiligt sich dieser Kreis an der bundesweiten Aufklärung der Vorkommnisse gemeinsam mit Vertretern der ehemaligen Verschickungskinder und den damals involvierten Institutionen.

Die früheren Landeswohlfahrtsverbände Baden und Württemberg-Hohenzollern übernahmen 1967 die Kinderfahrtmeldestellen und hatten die Aufsicht über Kinderkurheime in Baden-Württemberg. Das frühere Kindersolbad Bad Friedrichshall lag zudem in Trägerschaft des LWV. „Sowohl als Rechtsnachfolge der beiden Landeswohlfahrtsverbände als Träger des früheren Kindersolbades, als auch als Aufsichtsbehörde über die Kinderkureinrichtungen haben wir großes Interesse an einer Aufklärung und sind uneingeschränkt bereit, dabei zu unterstützen“, sagt Schwarz. 

Derzeit klären die Teilnehmer des Runden Tisches unter Federführung des MSI, wie eine weitere Aufarbeitung des Themas „Verschickungskinder in Baden-Württemberg“ und ein vom Land geplantes Forschungsvorhaben konzipiert werden können.

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