Fünftes Vernetzungs- und Austauschtreffen für die Stadt- und Landkreise zur Schulsozialarbeit

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Am 27. Oktober 2023 fand das fünfte Vernetzungs- und Austauschtreffen der Koordinationsstellen / Fachverantwortlichen für die Jugendsozialarbeit an öffentlichen Schulen (Schulsozialarbeit) seitens der Stadt- und Landkreise (Jugendämter) Baden-Württembergs wieder in Präsenz beim KVJS in Stuttgart statt.

Marion Steck (Leiterin Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA - KVJS-Landesjugendamt) stellte zu Beginn das KVJS-Team Schulsozialarbeit vor und begrüßte die rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie dankte ihnen für ihren tatkräftigen Einsatz: „Ihre unterschiedlichen Beteiligungen und Anregungen für diese Veranstaltung sind sehr wertvoll und machen die Veranstaltung zu einer runden Sache, es ist großartig zu sehen, wie hier Synergien und Strukturen wachsen.“ Ein besonderer Dank ging an die in der letzten Sitzung gebildete Arbeitsgruppe für die Erstellung einer FAQ-Liste, in der die wichtigsten Fragen zur Schweigepflicht und zum Datenschutz in der Schulsozialarbeit beantwortet werden.

Claudio De Bartolo (kommissarischer, stellvertretender Referatsleiter Referat 44), und Riva Moll (beide Team Kinder- und Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit - KVJS-Landesjugendamt), führten inhaltlich in das Austauschtreffen ein.

Volker Reif (OE 40, Jugendhilfeplanung und -berichterstattung - KVJS-Landesjugendamt) berichtete in seinem Vortrag über die Entwicklungen und den kontinuierlichen Ausbau der Schulsozialarbeit in Baden-Württemberg. Es ist ein überproportionaler Anstieg von Gruppen- und Klassenangeboten zur Förderung der Sozialkompetenz sowie der Beratung von Betreuungskräften bei der Lösung von Problemen in Gruppen zu verzeichnen. Des Weiteren zeigen die aktuellen Zahlen, dass psychische Auffälligkeiten bei unzureichender Versorgung an Therapieplätzen und externen Beratungsmöglichkeiten angestiegen sind. Herrn Reifs Berichterstattung in Form von grafischen Darstellungen wurde von den Teilnehmenden als gute Grundlage zur Diskussionsanregung in Gremien und für die Bedarfsplanung hervorgehoben.

Iulia Dangauer (Referat 44, Corona Aufholprogramm Schulsozialarbeit - KVJS-Landesjugendamt) informierte in ihrem Vortrag über den Abschluss des Förderprogramms zur Stärkung der Jugendsozialarbeit an öffentlichen Schulen (Schulsozialarbeit) im Rahmen des Aktionsprogramms des Bundes und der Länder „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“. Übergeordnetes Ziel war es, Kinder und Jugendliche auf dem Weg zurück in ein unbeschwertes Aufwachsen zu begleiten. Durch den zusätzlichen Ausbau der Schulsozialarbeit wurden im Zeitraum des Aktionsprogramms zusätzlich 29.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.

Als weiteren Impulsvortrag wurden via MS-Teams die Referierenden Sandra Cleven (Kreis Mettman) und Nikolai Ammann (Stadt Herne) als Sprecherin und Sprecher für den Arbeitskreis kommunale trägerübergreifende Koordinierungsstellen Schulsozialarbeit NRW geladen. Sie präsentierten den Entstehungsprozess der Arbeitshilfe zum Tätigkeitsprofils der Koordination von Schulsozialarbeit in NRW. Das Tätigkeitsprofil dient zur Orientierung, um Entwicklungen, wie steigende Bedarfe an Schulsozialarbeit entsprechend zu koordinieren und zu unterstützen. Bestandteile sind Kommunikations-/ und Netzwerkarbeit, Beratung, Konzeptarbeit, fachliche Weiterentwicklung, Evaluation und Qualitätsmanagement sowie Verwaltungsaufgaben. Der Vortrag sollte den Teilnehmenden einen Blick auf die Koordinierungsarbeit über Baden-Württemberg hinaus sowie Impulse für die eigene Arbeit geben.

Riva Moll und Claudio De Bartolo gaben einen kurzen Überblick zu aktuellen Informationen. Thematisiert wurden die Einführung von § 13a SGB VIII beziehungsweise die LKJHG BW-Reform, die Befristung der Fördergrundsätze bis Ende des Jahres 2024 sowie das geplante Bund-Länder-Programm „Startchancen-Programm“, das die Förderung von weiterer Schulsozialarbeit vorsieht. Außerdem wiesen sie auf den Fachtag 2024 für Trägerverantwortliche und Koordinationsstellen am 04.07.2024 in Gültstein hin.

Am Nachmittag folgte die Präsentation von zwei Praxisbeispielen, die zum gemeinsamen Austausch einluden. Claudia Müller (Kreisjugendreferentin, Rems-Murr-Kreis) berichtete zum Modellvorhaben „Stärken im System“. Anna Zgola und Ralf Dimmler, (Sozial- und Jugendbehörde, Stadt Karlsruhe) stellten ihr Konzept „Kooperationsdienstag“ zum fachlichen Austausch der Schulsozialarbeitenden der Stadt Karlsruhe vor.

Nach den Schwerpunktthemen des Vormittags gab es am Nachmittag außerdem die Möglichkeit, sich individuell nach den Interessen der Teilnehmenden in kleinen Gruppen zu den im Vorfeld eingereichten Themen auszutauschen. Dabei standen unter anderem die Themen Fachkräftemangel und Strategien der Fachkräftebindung und -gewinnung, aber auch die Überlastung des Systems Schule und die damit einhergehende Überlastung der Schulsozialarbeit, Institutionelle Gewaltschutzkonzepte an Schulen und die Begleitung der Fachkräfte im Mittelpunkt des Austausches.

 

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