Praktische Kinderschutzarbeit verbessern
Mit „Signs of Safety“ verfolgt das Kreisjugendamt Biberach seit 2017 einen aus Australien stammenden Ansatz, mit dem die Kinderschutzarbeit weiter verbessert werden soll. Konkret geht es dabei u. a. um eine bessere Kommunikation mit betroffenen Kindern und die Überprüfung von Arbeitsstrukturen. Auch der Kontakt zwischen Familien und den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern wird beleuchtet. Schließlich muss ihnen der Spagat zwischen kontrollierendem Eingreifen und vertrauensvollem Miteinander gelingen.
Da das Kreisjugendamt Biberach das erste Jugendamt in Deutschland war, das diesen Ansatz einführte, förderte das Landesjugendamt Baden-Württemberg eine wissenschaftliche Begleitung. Abschluss dieser Begleitung bildete ein virtueller Fachtag, an dem mehr als 230 interessierte Fachleute aus ganz Baden-Württemberg und auch den Nachbarländern teilnahmen. Prof. Dr. Stefan Godehardt-Bestmann vom Europäischen Institut für Sozialforschung, Berlin und Studiengangleiter Soziale Arbeit an der IUBH Internationalen Hochschule, stellte die Ergebnisse seiner Interviews mit Fachkräften, Entscheidungsträgern und Betroffenen vor. Durch die Einführung von „Signs of Safety“ sieht er eine deutliche Steigerung in Bezug auf Verbindlichkeit und Professionalität, was auch die Handlungssicherheit für die Fachkräfte erhöhe. Edith Klüttig, Leiterin des Kreisjugendamtes Biberach, hoffe, dass „Signs of Safety“ auch das Interesse anderer Jugendämter in Deutschland wecke und das fachliche Netzwerk ausgebaut werden könne.