Sozialraumorientierte Schulsozialarbeit an Sekundarschulen in Baden-Württemberg
Laufzeit
Oktober 2019 bis März 2022
Ausgangslage
Aufbauend auf das Forschungsvorhaben Sozialraumorientierte Schulsozialarbeit an Grundschulen werden sozialräumliche Praxen, Rahmenbedingungen sowie den Nutzen sozialräumlicher Ansätze der Schulsozialarbeit für das Gemeinwesen an Schulen mit Sekundarstufe genauer in den Blick genommen.
Forschungsbedarf
Ziel des Forschungsvorhabens ist die exemplarische Darstellung von Erfahrungen und Wirkungsweisen sozialräumlicher Schulsozialarbeit an Sekundarschulen in Baden-Württemberg. Insbesondere das sozialräumliche Verständnis sowie die sozialräumlichen Praxen in Bezug auf die unterschiedlichen sozialräumlichen Bezugspunkte, der Einzugsgebiete an den unterschiedlichen Schulformen (WHRS, Realschule, Gymnasium, Gemeinschaftsschule, Bildungszentrum) sowie bezogen auf die Multilokalität von Jugend sind hier von entscheidendem Erkenntnisinteresse.
Ergebnisse
Sozialraumorientierung fungiert als fachlicher Orientierungspunkt unterschiedlicher Praktiken mehrerer Akteure. Als solcher bietet das Fachkonzept der Schulsozialarbeit die Möglichkeit, die Herausforderung einer strukturellen Integration in den Schulbetrieb bei gleichzeitiger fachlicher Eigenständigkeit produktiv zu bearbeiten. Anders gesagt: Eine sozialraumorientiert agierende Schulsozialarbeit kann am Ort Schule gerade durch ihre unterschiedlichen Netzwerk- und Kooperationsbezüge, durch ihren breiten Blick auf inner- und außerschulisches Aufwachsen und durch ihre Lebensweltnähe ihren sozialpädagogischen Auftrag stabilisieren und eine Widerstandsfähigkeit gegen potenzielle Krisen entwickeln (wie bspw. den veränderten Arbeitsbedingungen in der Corona-Pandemie).
Als übergeordnetes Fachkonzept, das sich schulart- (an Werkrealschulen, Realschulen, Gymnasien, Gemeinschafts- und Gesamtschulen) sowie standortspezifisch (z. B. städtisches oder ländliches Umfeld) unterschiedlich realisiert, erscheint Sozialraumorientierung in der Schulsozialarbeit damit als ein herausfordernder, aber fachlich sinnvoller Handlungsansatz. Als dieser führt sie zu einer weiteren Professionalisierung im Arbeitsfeld und zu einer höheren fachlichen Eigenständigkeit. Sie trägt damit zu einer lebensweltnahen Angebotsstruktur sowie zur Entwicklung einer jugendgerechten kommunalen Infrastruktur im Sinne der Heranwachsenden bei.
Projektpartner
Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft
Projektleitung Wissenschaft
Dr. Mirjana Zipperle, Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Sozialpädagogik
Projektleitung Praxis
Volker Reif, Dezernat Jugend-Landesjugendamt (KVJS)
Kontakt
Volker Reif
Überörtliche Jugendhilfeplanung und -berichterstattung Kinder- und Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit
Telefon: 0711 6375-440