Alter erleben - Lebensqualität und Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter

Laufzeit

Februar 2011 bis Dezember 2012

Ausgangslage

Menschen mit geistiger Behinderung gehören in Deutschland heute einer Generation an, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde. Eine große Zahl von Menschen mit Behinderung hatte das Dritten Reich nicht überlebt. Die erste Nachkriegsgeneration steht kurz vor dem Ruhestand oder hat ihn zum Teil schon erreicht.

Forschungsbedarf und Vorgehensweise

Das Forschungsvorhaben wirft einen Blick auf die Lebenslagen von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter. In Baden-Württemberg wurde ein umfangreicher Fragebogen verschickt. Aus den Antworten konnte die Forschungsgruppe vielschichtige Erkenntnisse ziehen. Daraus entstand eine Typologie mit sieben Lebenslagen. Außerdem befasste sich das Team mit Fragen der der Lebenserwartung.

Ergebnisse

Erstmalig – auch international – liefert das Forschungsvorhaben „Alter erleben“ empirisch abgesicherte Daten zur Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung. Der Bericht zeigt: deren Lebenserwartung ist zwar niedriger als die der Allgemeinbevölkerung. Sie ist aber in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen und immerhin 68 Prozent der Älteren ab 65 Jahren finden ihr Leben schön oder sind mit ihrem Leben zufrieden. Die Typologie zeigt auch, wie vielfältig die Lebenslagen von Seniorinnen und Senioren mit geistiger Behinderung sind. Deshalb ist es erforderlich, verstärkt individuell passende Settings jenseits der Regelangebote der Behindertenhilfe zu suchen.

Projektpartner

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der Lebenswelten behinderter Menschen  Z.I.E.L. der Universität Tübingen

Projektleitung Wissenschaft

Prof. Dr. Friedrich Dieckmann, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Projektleitung Praxis

Christine Blankenfeld, KVJS-Dezernat Soziales

Weitere Informationen

Video

Drei Ältere mit geistiger Behinderung erzählen aus ihrem Alltag.

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