Auswirkungen des Ausbaus der Ganztagsschulen auf die Strukturen und Arbeitsweisen der Kinder- und Jugendhilfe in Baden-Württemberg

Laufzeit

2010 bis 2013

Ausgangslage

Auch in Baden-Württemberg wurde und wird der Ausbau der Ganztagsschulen vorangetrieben. Damit verbunden sind Klärungsprozesse zur konzeptionellen Ausgestaltung. Die Jugendhilfe war und ist aufgefordert, sich in diesem Prozess zu positionieren. Sie hat durch die Ganztagsschulen einerseits die Möglichkeit, ihren Aktionsradius zu erweitern. Gerade bei besonderen Erziehungsproblemen kann die (Ganztags-)Schule kaum mehr ohne die Unterstützung durch die Jugendhilfe funktionieren. Da Erziehungsprobleme dort frühzeitig sichtbar werden, eröffnen sich Chancen für präventives Handeln, ehe die Probleme sich verfestigen. Andererseits hat der längere Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen in den Räumen der Schule Auswirkungen auf die Ausgestaltung von Jugendhilfeangeboten.

Ergebnisse

Das Forschungsvorhaben sollte einen Beitrag zur Klärung der Frage leisten, welche Konsequenzen der Ausbau der Ganztagsschulen in Baden-Württemberg für die Jugendhilfe hat. Insbesondere:

• Kann die Jugendhilfe aufgrund der Ganztagsschule einerseits bestimmte Leistungen reduzieren?
• Wo und wie muss sie sich andererseits selbst in die Ganztagsschule einbringen? 
• Welche Veränderungen bei der Ausgestaltung ihrer originären Leistungen muss die Jugendhilfe vornehmen?

Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen empirischen Erhebungen sind prozessbegleitend in vier Materialbänden veröffentlicht und wurden in Fachgesprächen mit Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft diskutiert. Als Gesamtergebnis liegt ein Praxishandbuch „Kinder- und Jugendhilfe gestalten – Ganztagsschule als Impuls für kommunale Praxisentwicklung“ vor.

Projektpartner

Hochschule Osnabrück, Institut für soziale Arbeit e.V. (ISA), Münster

Projektleitung Wissenschaft

Prof. Dr. Stephan Maykus, Hochschule Osnabrück

Projektleitung Praxis

Dipl. Päd. Werner Miehle-Fregin, KVJS-Landesjugendamt