Strukturen der rechtlichen Betreuung in Baden-Württemberg und Chancen der Weiterentwicklung

Hinweis

Durch die Betreuungsrechtsänderung zum 01.01.2023 ist die dem Forschungsprojekt zugrunde liegende Rechtslage nicht mehr aktuell. Die Paragrafengliederung im BGB wurde verbessert und es wurden inhaltliche Änderungen vorgenommen, die sich auf die Betreuungsarbeit ausgewirkt haben. Das Betreuungsorganisationsgesetz (BtOG) ersetzt zudem das Betreuungsbehördengesetz. Hierdurch sind neue Aufgaben entstanden, insbesondere in der Zusammenarbeit der Betreuungsbehörden, Betreuungsvereine und Betreuungsgerichte sowie mit den Berufs- und ehrenamtlichen Betreuern. Ferner konkretisiert die Betreuerregistrierungsverordnung (BtRegV) die neu eingeführte und verpflichtende Registrierung beruflicher Betreuer. Die Ergebnisse der Studie müssen zur neuen Rechtslage in Bezug gesetzt werden.

Laufzeit

Dezember 2010 bis Januar 2012

Ausgangslage

Knapp 107.000 Erwachsene in Baden-Württemberg (Stand 2010) können ihren Alltag wegen Krankheit, Behinderung oder altersbedingten Leiden nicht selbst bewältigen. Und es werden jährlich mehr. Die Stadt- und Landkreise sowie die überörtliche Betreuungsbehörde des KVJS stehen laut Gesetz in der Verantwortung, ein ausreichendes Angebot an Betreuerinnen und Betreuern in Baden-Württemberg sicherzustellen.

Forschungsbedarf

Nach der Leitvorstellung des Bürgerlichen Gesetzbuches ist die rechtliche Betreuung als Ehrenamt konzipiert. Der Anteil der Ehrenamtlichen von knapp 70 Prozent (Stand 2010) nimmt jedoch zugunsten eines stärkeren Anteils von Berufsbetreuerinnen und Berufsbetreuern stetig ab. Dies führt zu einem entsprechenden Mehraufwand an öffentlichen Mitteln. Im regionalen Vergleich werden dabei aber durchaus unterschiedliche Entwicklungen sichtbar. Um auch künftig ein bedarfsgerechtes und finanzierbares Angebot an rechtlicher Betreuung zu gewährleisten, ist deshalb eine fundierte Kenntnis der Entwicklungstrends und Einflussfaktoren notwendig.

Ergebnisse

Das KVJS-Forschungsvorhaben liefert, auf Basis quantitativer Befragungen in allen 44 Stadt- und Landkreisen sowie auf qualitativen Untersuchungen ausgewählter Kreise, eine differenzierte Analyse zur Situation der rechtlichen Betreuung in Baden-Württemberg. Aufgezeigt werden die in vier sogenannten Faktorenbündeln zusammengefassten Einflussfaktoren und die Möglichkeiten diese zu beeinflussen. Darüber hinaus werden Anregungen zur Weiterentwicklung der Arbeitsweisen von Betreuungsvereinen und Betreuungsbehörden im Zusammenwirken mit den Betreuungsgerichten gegeben. Für die Arbeit der überörtlichen Betreuungsbehörde werden Hinweise zum Ausbau und der Weiterentwicklung von Unterstützungsmaßnahmen und Fortbildungsangeboten gegeben.

Projektpartner

Steinbeis Innovationszentrum (SIZ) Sozialplanung, Qualifizierung und Innovation, Weingarten
Institut für angewandte Sozialwissenschaften (IfaS), Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart

Projektleitung Wissenschaft

Prof. Dr. Sigrid Kallfaß, Steinbeis Innovationszentrum (SIZ) Sozialplanung, Qualifizierung und Innovation, Weingarten
Prof. Paul-Stefan Roß, Institut für angewandte Sozialwissenschaften (IfaS) an der DHBW

Projektleitung Praxis

Ewald Schindler, KVJS- Dezernat Soziales 

Ergebnisse

Zwischenbericht - Kurzfassung PDF-Datei

Ausführlicher wissenschaftlicher Zwischenbericht, 81 Seiten PDF-Datei

Abschlussbericht - KurzfassungPDF-Datei

Abschlussbericht - ausführliche Fassung, PDF-Datei