Wie Smartphone und digitale Medien die Kinder- und Jugendarbeit verändern
Am 26. Januar 2021 veranstaltete das KVJS-Landesjugendamt unter diesem Motto und als Ersatz-Angebot für die abgesagte Jahrestagung der Kommunalen Jugendreferate einen digitalen Fachtag.
Im Namen der Vorbereitungsgruppe dieses digitalen Fachtags, bestehend aus Michaela Höhn-Bea, Stadt Reutlingen; Brigitte Seiz, Stadt Heilbronn; Peter Komhard, Kreisstadt Esslingen; Martina Mödl, Gemeinde Kirchzarten; Nico Blum, Stadt Sachsenheim, Torsten Hofmann, Stadt Albstadt; Wolfgang Borkenstein, Kreis Calw; Alexander Sasse, Stadt Filderstadt, begrüßten Maria Safroshkina und Alina Beck (KVJS-Landesjugendamt) die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
„Ein besonderes Jahr liegt hinter uns, innerhalb kurzer Zeit gelang es Fachkräften quer durch alle Handlungsfelder der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit digitale Tools und Methoden zu nutzen und Angebote zu entwickeln, um die Erreichbarkeit der Zielgruppen trotz pandemiebedingter Einschränkungen sicherzustellen. Mit diesem digitalen Fachtag möchten wir Ihnen Anregungen geben, die Sie für Ihre Arbeit nutzen können, um die Monate, die noch vor uns liegen bestmöglich zu gestalten.“
Marion Steck (Referatsleiterin Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA) führte in den digitalen Fachtag ein und griff das Motto noch einmal auf: „Digitale Medien sind bereits ein fester Bestandteil der jugendlichen Lebenswelt. Kinder und Jugendliche wachsen ganz intuitiv mit digitalen Medien auf. Sie bewegen sich selbstverständlich in digitalen Welten und nutzen diverse Soziale Netzwerke und Kommunikationsplattformen.“ Mehrheitlich stellte sich die Frage, ob digitale Formen von Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit klassische Strukturen ersetzen können oder ob diese lediglich den lebensweltlichen Zugang zu jungen Menschen vervollständigen. „Digitalisierung geht uns alle an. Deshalb wollen wir heute gemeinsam diskutieren, wie Jugendarbeit zukünftig aussehen kann beziehungsweise jetzt schon aussieht.“
Stefanie Schlicksupp und Wolfgang Borkenstein (Sprecherin und Sprecher der AG Kreisjugendreferate im Landkreistag) sowie Michaela Höhn-Bea und Kurt Meyer (Sprecherin und Sprecher der AG Jugendreferate im Städte- und Gemeindetaggemeinsam), die ebenfalls bei diesem digitalen Fachtag teilnahmen begrüßten ebenfalls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Mit einer Live-Umfrage zu Beginn, startete der digitale Fachtag. Rund zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen sowohl ihre dienstlichen als auch privaten Geräte für die Arbeit. Lediglich ein Drittel nutzt ausschließlich dienstliche Geräte. Gute Erfahrungen in der Kommunikation mit der Zielgruppe haben die meisten mit den folgenden Formaten gemacht: Telefonieren. Videokonferenzen, Videochat und Instagram.
Nach einer virtuellen Pause startete Clemens Beisel (Clemens Hilft!, Pforzheim) seinen Vortrag „Wie Smartphone und digitale Medien die Kinder- und Jugendarbeit verändern“. Laut BMFSFJ (2013) „[…] trennen [Jugendliche] nicht mehr zwischen online und offline, da die virtuell gemachten Erfahrungen unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag junger Menschen haben und Teil ihrer subjektiven Lebenswelt sind.“ „Jugendliche verbringen im Schnitt 4 Stunden pro Tag am Smartphone. Soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok und Snapchat ermöglichen Selbstdarstellung, Information, Unterhaltung und soziale Interaktion vom Sofa aus.“ Auch das Thema Online-Gaming sprach Beisel an und zeigte auf, dass ca. vier Prozent der 14- bis 16-jährigen Jugendlichen als süchtig gelten.“ Medienerziehung müsse seiner Meinung nach an der Schule sowie in pädagogischen Einrichtungen und auch zu Hause stattfinden.
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in moderierten Kleingruppen die Themen „Aktuelle Entwicklungen und Verschwörungstheorien“, „Social Media für Fachkräfte/Professionelle Haltung in der Arbeit bewahren“, „Medienerziehung“ und „Hass im Internet“ besuchen und sich dort zu diesen Themen austauschen. Im Plenum wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeit besprochen.