(K)ein Anschluss unter dieser Nummer – neue Zugänge für die Öffentlichkeitsarbeit

Jahrestagung aller Netzwerkkoordinierenden Frühe Hilfen 2021

Unter dem Motto „(K)ein Anschluss unter dieser Nummer – neue Zugänge für die Öffentlichkeitsarbeit“ fand vom 20. bis 21. Oktober 2021 die hybride Jahrestagung im Bildungszentrum Schloss Flehingen statt.

„Diese Jahrestagung ist eine ganz besondere. Nach über zwei Jahren können wir die Jahrestagung der Netzwerkkoordinierenden Frühe Hilfen als teilweise hybride Jahrestagung stattfinden lassen“. Mit diesen Worten begrüßte Annette Krawczyk (Stellvertretende Referatsleiterin, Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA) die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort im Bildungszentrum Schloss Flehingen. Rund  20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schalteten sich für die Hauptvorträge per Live-Übertragung nach Flehingen zu.

„Junge Familien und werdende Familien stellte und stellt die Corona-Pandemie vor besondere Herausforderungen. Jedoch verhinderten die Einschränkungen durch die Corona-Verordnung und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen die niedrigschwelligen Zugänge, welche die Frühen Hilfen u.a. auszeichnen. Seit Beginn der Bundesstiftung bzw. Bundesinitiative wurden gute Strukturen vor Ort geschaffen. Jedoch erreichen die Angebote der Frühen Hilfen nicht alle Eltern gleichermaßen. Daher wird der Schwerpunkt dieser Veranstaltung am ersten Tag auf dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gelegt, um unter anderem die Erreichbarkeit mit gezielter Ansprache zu erhöhen.“ Gerald Häcker (Dezernatsleiter, Dezernat 4, KVJS-Landesjugendamt) eröffnete die Jahrestagung mit einem Grußwort an die Teilnehmerinne und Teilnehmer.

Christine Uhlmann (Sinusakademie) referierte am ersten Tag der Jahrestagung zum Thema „Erreichbarkeit von Familien und unterschiedlichen Zielgruppen“. Welche Sinus-Milieus gibt es in Deutschland? Wer sind die möglichen Zielgruppen der Frühen Hilfen? Was macht sie aus und wie können sie angesprochen werden? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Christine Uhlmann in ihrem Vortrag und präsentierte ein Milieu-Update. „Während der Anteil der traditionellen Milieus zurückgeht, beobachten wir ein Wachstum im modernen Segment. Schnell wachsen die beiden Zukunftsmilieus Expeditive und Adaptiv-Pragmatische, deren Umgang mit den aktuellen Herausforderungen (Politische Umbrüche, klimatische Extremereignisse) zukünftige Trends erkennen lässt.“

Mit zwei Workshop-Runden ging es nach der Mittagspause weiter.  Unter anderem setzten sich die Teilnehmenden mit Themen zu Grandlagen der Öffentlichkeitsarbeit, Zielgruppengerechter Werbung, Sozial Media in der Jugendhilfe und Väter als besondere Zielgruppe auseinander.

Der zweite Tag startete mit Workshops zu verschiedenen Themenfeldern der Frühen Hilfen. Darunter beispielsweise Familien mit einem schwer erkrankten/behinderten Kind, sozialraumorientierte Netzwerkarbeit, Elternpartizipation gestalten sowie einer Zukunftswerkstatt für die Ausrichtung der Frühen Hilfen. 

„Möglichkeiten und Grenzen von Beratung auf Distanz“ – zu diesem Thema referierten  Hannah Kipphan und Jana Rakel (Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V., bke-Online-Beratung). „Die Beratung in der bke-Onlineberatung erfolgt ausschließlich anonym und schriftbasiert. Es besteht die Möglichkeit der Beratung zu jedem beliebigen Zeitpunkt, ortsungebunden. Die Wahrung der eigenen Anonymität führt gerade am Anfang einer Beratung dazu, dass man erst einmal alles loswerden kann, was belastet, ohne an die Folgen oder Konsequenzen zu denken.“

Die Jahrestagung endete mit einem „Worldcafé: Netzwerkveranstaltungen digital gestalten“. Die Teilnehmenden konnten sich im Rahmen des Worldcafés über verschiedene Aspekte der digitalen Netzwerkarbeit austauschen. Hierzu konnten die Teilnehmenden sich an acht Tischen über Ihre Erfahrungen zu folgenden Themenbereichen austauschen und diese zur Ergebnissicherung auf Plakate notieren: Digitale Tools, Strukturierung/Zeitmanagement der Sitzungen, Einladung der Teilnehmenden, „Dos & Don’ts“, Präsentationen/Materialien, Kommunikation, Chancen & Grenzen sowie ein „freies“ Plakat.