Jahrestagung der Jugendamtsleiterinnen und Jugendamtsleiter Baden-Württemberg 2023
Jahrestagung der Jugendamtsleiterinnen und Jugendamtsleiter Baden-Württemberg am 28. Februar – 01. März 2023 im KVJS- Bildungszentrum Schloss Flehingen
Der Stellvertretende Verbandsdirektor des KVJS, Dieter Steck, begrüßte die fast vollzählig anwesenden Jugendamtsleiterinnen und Jugendamtsleiter aus Baden-Württemberg sowie die Vertreterinnen und Vertreter des Landkreistags - Magnus Klein und Waltraud Mäule, des Städtetags - Benjamin Lachat und des Gemeindetags - Bettina Stäb. Außerdem hieß er Ulrich Schmolz, Leiter des Referats Kinder und Schutzkonzepte des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration, willkommen.
Der Leiter des KVJS- Dezernats Jugend – Landesjugendamt, Gerald Häcker, führte in das Tagungsprogramm ein und moderierte, gemeinsam mit dem Stellvertretenden Dezernatsleiter Dr. Jürgen Strohmaier, die Veranstaltung.
Das erste Thema war die aktuelle Situation der unbegleiteten minderjähriger Ausländer (UMA) in Baden-Württemberg. Die Teilnehmenden erhielten zu diesem Themenkomplex von Ulrich Schmolz Informationen des Landes aus erster Hand.
Er wurde von der Referatsleiterin des KVJS- Landesjugendamts, Marion Steck (Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA), ergänzt.
Zum „Trauma, Flucht, Traumafolgestörungen, Herausforderungen an Behandlung und Vernetzung“ referierte Dr. Gunter Joas (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie/ Esslingen). Er stellte die Herausforderungen für die Kinder- und Jugendlichen sowie für den behandelnden Arzt praxisnah dar.
Über den aktuellen Stand zur Umsetzung des Rechtsanspruchs aus dem Ganztagsförderungsgesetz in Baden-Württemberg referierten Petra Conrad, Referatsleiterin Ganztagsschulen des Kultusministeriums, und ihre Stellvertreterin Dr. Simone Langendorf. Neu in diesem Kontext war, dass es seit Anfang des Jahres eine interministerielle Klärung der Federführung gibt. Diese liegt beim Kultusministerium und dort vorrangig bei Frau Ministerialdirigentin Sabine Frömke. Das Sozialministerium soll aber weiterhin engmaschig eingebunden bleiben.
Dr. Nele Usslepp, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, überörtliche Jugendhilfeplanung und -berichterstattung des KVJS-Landesjugendamts, sprach über den aktuellen Stand des Berichtes „Kinder- und Jugendhilfe im gesellschaftlichen Wandel. Demografische Entwicklungen und komplexere Lebenswelten in Baden-Württemberg“. Nach der Vorstellung des Berichtskonzepts und der Meilensteinplanung, fand ein Austausch mit den Jugendamtsleitungen zu den inhaltlichen Schwerpunkten, den Weiterentwicklungsbedarfen der Arbeitsfelder sowie zu den verwendeten Daten statt.
Dr. Joachim Fiebig, Wissenschaftlicher Mitarbeiter überörtliche Jugendhilfeplanung und -berichterstattung des KVJS-Landesjugendamts, referierte über die mögliche neuen digitalen Beteiligungsformen im Rahmen der Leistungserbringung in der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Sozialen Arbeit. Hauptbotschaft des Vortrages war, dass vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen und des sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangels dringend Effizienzgewinne nötig werden. Dies ist bereits heute beispielsweise im Bereich Wissenstransfer über digitale Plattformen, wie etwa Kita-Data-Webhouse, und im Bereich Prozessteuerung bei der Platzvergabe im Kitabereich über die Zentrale Vormerkung möglich (beides kostenfreie KVJS-Instrumente). Ein zukünftiges Ziel muss die effizientere Einbindung der Adressatinnen und Adressaten in die Leistungserbringung sein, was ebenfalls nur durch die Nutzung digitaler Instrumente gelingen kann.
Am zweiten Tag informierte Anette Krause (Referatsleiterin Frühkindliche Bildung) Aktuelles aus dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Kristin Hermann (Stellvertretende Referatsleiterin) ergänzte dies mit den aktuellen Themen aus dem KVJS- Landesjugendamt, Referat Kindertageseinrichtungen.
Benjamin Lachat und Barbara Brüchert stellten als Vorsitzender bzw. als stellvertretende Vorsitzende der Kommission Kinder- und Jugendhilfe (KKJH) in einem lebendigen Vortrag das aktuelle Arbeitsprogramm der Kommission für 2023/2024 vor.
Danach beantwortete Peter Härter, Stellvertretender Leiter des-KVJS- Referats Vertragsrecht und Vergütungen, Fragen nach dem aktuellen Stand der neuen Entgeltverhandlungen und zu den Steigerungen der Entgeltsätze landesweit.
Über Waltraud Mäule wurde vom Landkreistag die Thematik der Erfüllung von Rechtsansprüchen und Wahrnehmung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung im Fokus der Rechtsaufsichtsbehörden bei gleichzeitig zunehmendem Fachkräftemangel und damit verbundenen mangelnden Jugendhilfeangeboten eingebracht.
Die nächste Jahrestagung der Jugendamtsleiterinnen und Jugendamtsleiter findet von 26. Februar bis 27. Februar 2024 im KVJS- Tagungszentrum Gültstein statt.