Neue Wege, neue Chancen, neue Perspektiven?! Leben mit Corona in der Kommunalen Kinder- und Jugendarbeit
Vom 3. bis 5. November 2021 fand die Jahrestagung der Kommunalen Jugendreferate online unter dem Motto „Neue Wege, neue Chancen, neue Perspektiven?! Leben mit Corona in der Kommunalen Kinder- und Jugendarbeit“ statt.
Gemeinsam mit der Vorbereitungsgruppe (Nico Blum (Stadt Sachsenheim), Wolfgang Borkenstein (Kreis Calw), Judith Heintze (Landkreis Ludwigsburg), Torsten Hofmann (Stadt Albstadt), Michaela Höhn-Bea (Stadt Reutlingen), Peter Komhard (Kreisstadt Esslingen), Kurt Meyer (Stadt Weinstadt), Bettina Pfluger (Landkreis Esslingen), Alexander Sasse (Stadt Filderstadt), Brigitte Seiz (Landkreis Heilbronn), Stefanie Schlicksupp (Rhein-Neckar-Kreis)) eröffneten Maria Safroshkina und Alina Beck (KVJS-Landesjugendamt, Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA) die Jahrestagung. „Für Ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit möchten wir uns gleich zu Beginn ganz herzlich bedanken, es ist gemeinsam ein wirklich abwechslungsreiches und spannendes Programm entstanden.“ Stefanie Schlicksupp und Wolfgang Borkenstein (Sprecherin und Sprecher der AG Kreisjugendreferate im Landkreistag) sowie Michaela Höhn-Bea und Kurt Meyer (Sprecherin und Sprecher der AG Jugendreferate im Städte- und Gemeindetag) begrüßten ebenfalls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und informierten die neuen Kolleginnen und Kollegen der Jugendreferate über wichtige Verteiler und Informationsplattformen.
Prof. Dr. Gunda Voigts (Professorin für Grundlagen der Wissenschaft und Theorien Sozialer Arbeit, HAW Hamburg) referierte am ersten Tag der Jahrestagung zum Thema „Vom Jugendvergessen zum Jugend ermöglichen“. „Junge Menschen fühlen sich in der Corona-Zeit nicht gehört und belastet, das bestätigen Studien und Befragungen der letzten zwei Jahre. Durch die Stigmatisierung von Jugendlichen fühlen sich diese jungen Menschen vergessen und missachtet.“ Prof. Dr. Gunda Voigts zeigte in Ihrem Vortrag die Forderungen von Arbeitsgemeinschaften und Gremien zur Verbesserung der Situation für junge Menschen und beleuchtete die Kernherausforderungen des Jugendalters.
Rund 50 Jugendreferentinnen und Jugendreferenten, Jugendpflegerinnen und Jugendpfleger, der Landkreise, Städte und Gemeinden sowie hauptamtliche Fachkräfte aus dem Arbeitsfeld Jugendarbeit begrüßte Marion Steck (Referatsleiterin Referat 44, Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA) am zweiten Tag der Jahrestagung: „Die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene wie auch auf uns als Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit und die Gesellschaft an sich greifen tief in unser Leben ein. Unser wichtiges Anliegen ist es, Ihnen neue Impulse zu geben, den wichtigen Praxisdiskurs anzuregen und sich mit Haltungen, Rollen und Funktionen der Kommunalen Kinder- und Jugendarbeit auseinanderzusetzen. Neben Vorträgen wird Ihnen in diesen drei Tagen eine Vielzahl von praxisorientierten Workshops mit spannenden Themen angeboten.“
Welche Auswirkungen haben die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen auf die Jugendlichen, Fachkräfte und das Arbeitsfeld selbst? Wie ändern sich die Strukturen der Kommunalen Kinder- und Jugendarbeit? Wie geht es nach der Corona-Pandemie weiter? Um ein Stück weit mit diesen Fragestellungen voran zu kommen warf Prof. Dr. Rainer Patjens (Leiter des Studiengangs Kinder und Jugendarbeit II, Professor für das Lehrgebiet Recht der Sozialen Arbeit, DHBW Stuttgart) in seinem Vortrag den Blick auf die vielfältigen empirischen Studien mit dem Titel „Auswirkungen und Konsequenzen der Corona-Pandemie für die Kinder- und Jugendarbeit“.
Im Anschluss an den Vortrag wurden die Ergebnisse der Umfrage der Vorbereitungsgruppe zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie vorgestellt. Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit wurden nach Ihren Erfahrungen in dieser herausfordernden Zeit gefragt. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden ebenfalls von der Vorbereitungsgruppe der Jahrestagung präsentiert. Michael Link (Städtetag Baden-Württemberg) und Prof. Dr. Albert Scherr (Pädagogische Hochschule Freiburg) bereicherten mit ihrer Expertise und ihren Berichten die anschließende Diskussion.
Den Abschluss dieses Tages bildeten zwei Workshop-Runden nach der Mittagspause zu Themen wie „Starke Fachkräfte stärken junge Menschen! Stärken und Ressourcenarbeit mit Fachkräften“, „Soziale Medien in der Kinder- und Jugendarbeit – Möglichkeiten für die Partizipation junger Menschen und Chancen zur Demokratiebildung“ und „Vernetzung und Kooperation im Kontext der Sozialraumorientierung“.
Am letzten Tag der Jahrestagung vermittelte Prof. Dr. Michael Corsten (Soziologe an der Universität Hildesheim) einen Einblick in das Thema „Generation und Pandemie aus der Perspektive der Jugendsoziologie“. Die Vorbereitungsgruppe der Jahrestagung entwickelte in Kleingruppen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Thema „Unser Auftrag: Jungsein (wieder) ermöglichen. Planung und Steuerung der Kommunalen Kinder- und Jugendarbeit in postpandemischen Zeiten.“ Handlungsleitlinien und arbeitete die nächsten Schritte für die Praxis aus.