Herausforderungen und Lösungsansätze im Fokus

Fachtag zur Schulsozialarbeit 2024

Am 4. Juli 2024 fand ein landesweiter Fachtag zu den gestiegenen und vielfältigen Herausforderungen in der Schulsozialarbeit statt, organisiert vom KVJS-Landesjugendamt. Der Fachtag richtete sich an Trägerverantwortliche sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren der Schulsozialarbeit und bot eine Plattform für Austausch und Vernetzung.

Die Veranstaltung begann mit einem gemütlichen Ankommen bei Kaffee und Brezeln. Nach der Begrüßung durch Riva Moll (KVJS-Landesjugendamt) organisierte Uwe Straß (Trainer / Berater / Supervisor / Speyer) eine Kennenlern-Runde für die Teilnehmenden, die als „Speed-Dating mit LEGO-Steinen“ gestaltet war.

Es folgte der erste Impulsvortrag von Volker Reif (KVJS-Landesjugendamt, Jugendhilfeplanung & -berichterstattung), der sich mit dem Thema „Kinder- und Jugendhilfe im demografischen Wandel“ befasste. Er analysierte die absoluten und prozentualen Veränderungen im Bevölkerungsaufbau von 2020 bis 2060. Besondere Herausforderungen sah er im starken Rückgang der unter 21-Jährigen und einem Anstieg der über 65-Jährigen. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Finanzierung des Pflege- und Rentensystems sowie auf die Kinder- und Jugendhilfe. Volker Reif betonte, dass Kinder und Familien immer mehr auf breite bürgerschaftliche und politische Unterstützung angewiesen seien. Die demografische Entwicklung mache es zunehmend wichtiger, junge Menschen bestmöglich zu unterstützen.

Uwe Straß moderierte nach dem Vortrag eine kurze Austauschrunde, in der die Teilnehmer:innen zentrale Impulse und Fragen diskutierten. Eine offene Fragerunde im Plenum schloss sich an, wobei Vergleiche zu Konzepten aus dem Ausland, insbesondere skandinavischen Ländern, gezogen wurden.

Nach einer kurzen Pause setzte Prof. Dr. Jürgen Bauknecht (Professur für Sozialpolitik) von der Hochschule Koblenz die Vortragsreihe mit einem Beitrag über die Fachkräftesituation in sozialen Berufen fort. Er präsentierte empirische Befunde zur psychischen Erschöpfung und betonte die hohe emotionale Belastung, der Fachkräfte in der Schulsozialarbeit ausgesetzt sind.

Uwe Straß hob in seinem Impulsvortrag die essenzielle Rolle der Schulsozialarbeit als „Grenzgänger“ zwischen dem Bildungssystem und Jugendhilfe hervor. Er betonte, dass Schulsozialarbeit und Schule zunehmend unter Druck stünden und oft All- oder Alleinzuständigkeit zugeschrieben bekämen. Es sei wichtig, Kooperationsstrukturen ressourcenschonend und wirkungsorientiert weiterzuentwickeln. Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung seien klare Ziele und eine enge Zusammenarbeit auf allen Ebenen – von Fachkräften und Trägern bis hin zur Landesebene – notwendig.

Der Nachmittag stand im Zeichen der Praxiswerkstatt. Uwe Straß leitete eine Session, in der die Teilnehmer:innen Ideen und Lösungsvorschläge erarbeiteten. Themen wie die Einarbeitung neuer Fachkräfte, Mentorenprogramme und die Gestaltung nachhaltiger Kooperationsformate wurden intensiv diskutiert und im schließlich im Plenum kurz vorgestellt.

Zum Abschluss des Tages berichtete Riva Moll (KVJS Landesjugendamt) aktuelle Informationen zu den Fördergrundsätzen. Diese sollen in eine Verwaltungsvorschrift überführt werden, deren erster Entwurf erwartet und vom Ministerium Soziales, Gesundheit und Integration erarbeitet wird.

Der Fachtag bot wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Schulsozialarbeit. Der Austausch und die Vernetzung der Teilnehmer:innen standen im Mittelpunkt und ermöglichten es, gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Mit einem Blick auf die demografischen Veränderungen und die steigenden Anforderungen an die Schulsozialarbeit wurde deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit und kontinuierliche Anpassungen notwendig sind, um die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe zu sichern.

Kontakt

Claudio De Bartolo

Schulsozialarbeit

Telefon: 07116375569

Riva Moll

Mobile Jugendarbeit, Schulsozialarbeit

Telefon: 0711 6375-859